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1340. April 23. Töpliwoda, Kr. Münsterberg (act. et dat. i. Tepilwode).

i. d. s. Georgii.

Albert v. Tepilwode, Erbherr u. Sohn des weil. Herrn Joh. Seckelin, bek., daß er i. Vollziehung des letzten Willens seines verst. Vaters zu dessen Seelenheil dem Kl. Heinrichau einen jährl., abgabefreien Zins v. 5 Mk. auf 2 i. d. Stadt Frankenstein gelegenen Badstuben, die zu seinem Erbgericht gehören, u. deren Lasten er für sich u. s. Nachfolger übernimmt, mit Zustimmung seiner Freunde überwiesen hat, wovon den gesamten Klosterbrüdern jährl. 2 Mahlzeiten (servitia) von guten Fischen u. Eiern, mit neuen Getränkmaßen (picariis), mit Weißbrot u. Meth bereitet werden sollen, eine bei der jährl. Gedächtnisfeier seines gen. Vaters, nämlich a. T. der h. Märtirer Processus u. Martinian (Juli 2) i. Gesamtwerte v. 2 Mk., die andere i. Werte v. 1 Mk. bei der Gedächtnisfeier seiner weil. Stiefmutter, Frau Elis. v. Wartinberg [Joh. v. Reichenbach m. d. Beinamen Seckil, Erbvogt v. Frankenstein, war in I. Ehe verheiratet mit Agnes, in II. mit Elis. v. Wartenberg; näheres s. i. d. Urkdl. Gesch. der Grafen Reichenbach Bd. II, S. 100 ff u. i. d. dazu gehörigen Stammt. I], nämlich a. T. Allerheiligen (1. Nov.). Eine weitere Mark soll der Kustos des Kl. Heinrichau für die Lichte, den Schmuck u. andere Erfordernisse des v. s. vorgen. Vater gestifteten Altars verwenden. Die verbleibende 1 Mk. soll der jeweilige Abt für die Baulichkeiten u. zum andern Nutzen des Kl. gebrauchen. Wird jedoch von diesem Zinse etwas zu anderm Zweck mißbraucht, dann fällt der ganze Zins an ihn (Alb. v. Töpl.) u. seine Nachkommen zurück.

Z.: Ritter Heinmann v. Petirswalde u. Ritter Heynaczhco v. Richinbach (Reichenbach), Oheim (patruus) des Ausst., welche beide auf s. Bitte ihre Siegel an diese Urk. mit angehängt haben, ferner Herr Kilian Pf. v. Tepliwode, Synderam d. Kahle v. Bela (Bielau, Kr. Reichenbach), seine Onkel (avunculi), ferner Peczcho v. Chmelow u. Nik. Nuwedorf, Vasallen des Ausst., u. a. m.


Bresl. Staatsarch. Rep. 84 Urk. Kl. Heinrichau 98. Orig. Perg. m. d. an Streifen hängenden 3 S. in rotem Wachs: 1.) des Ausst., i. Schilde der Schachthelm m. d. Umschrift: S. ALBERTI SEKELI, 2.) das des Heinm. v. Peterswalde, i. Schilde auf einem Balken der Eberkopf m. d. Umschr.: [S. H]EINMANNI DE PETERSWALDE u. 3.) das des Heinaczco v. Reichenb., das Helmsiegel m. d. wachsenden Maultier u. d. Umschr.: S. HEINMANNI DE RICHINBACH. Aus d. Orig. abgedr. i. d. Urkdl. Gesch. der Grafen Reichenbach Bd. I (1907), S. 22/23 m. Siegelbeschreibung, abgeb. Bd. II, Taf. I, angeführt b. Pfitzner, Versuch einer Gesch. des vormaligen Fürstl. Zisterzienser-Stiftes Heinrichau (Bresl. 1846), S. 120 f.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.